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Dorotheenstr. 1, Dach- und Fassadensanierung
Dach- und Fassadensanierung
Das Gebäude in der Dorotheestr. 1 wurde 1879-83 für die „Verwaltung der direkten Steuern“ errichtet. Ein Teil des Gebäudes wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Am Gebäudeknick ist noch ein Fragment der Säulenordnung des fehlenden Fassadenteils erhalten. Zahlreiche Einschusslöcher zeugen noch heute von den gewaltsamen Kriegsereignissen 1945. Die viergeschossige Straßenfassade ist in Formen der italienischen Renaissance gestaltet. Die unteren zwei Geschosse sind mit rotem Sandstein verblendet. Über dem ornamentierten Gurtgesims wechselt das Fassadenmaterial zu einem grauen Sandstein. Im Gegensatz zur Straßenfassade ist die Hofseite in der Tradition einfacher preußischer Zweckbauten gestaltet. Vorherrschend ist die gelbe Ziegelfassade mit einer horizontalen roten Ziegelbänderung.
Bereits in den Jahren 2000-2002 wurde das Gebäude innen komplett saniert und steht heute Teilen der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät zur Verfügung. Der festgestellte schlechte Bauzustand der Fassade im Jahr 2009 führte zur sofortigen Einrüstung und dem Beginn von Voruntersuchungen für die geplante Dach- und Fassadensanierung. Die Sanierung erfolgte in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege. Dieses legte großen Wert darauf, dass auch nach der Sanierung die Kriegsspuren noch ablesbar bleiben und Ergänzungen auf das unbedingt notwendige Maß reduziert werden. Die Architekten haben hierfür ein Konzept entwickelt, welches mehrfach mit der Denkmalpflege kontrovers diskutiert wurde. Die jetzt sanierte Fassade ist das einvernehmlich festgelegte und ausgeführte Ergebnis dieses Prozesses.
Mit den Voruntersuchungen wurde in 2009 begonnen. Die Fertigstellung erfolgte im Herbst 2013. Die Gesamtbaukosten betrugen ca. 2,5 Mio. €. Ein erheblicher Anteil wurde aus dem Bund-/Länderprogramm „städtebaulicher Denkmalschutz“ finanziert.
Das Vorhaben erhielt im Dezember 2014 eine Anerkennung beim DB-Wettbewerb "Respekt und Perspektive - Bauen im Bestand". Der von der Deutschen Bauzeitung initiierte neue Wettbewerb würdigt vorbildliche Lösungen beim Bauen im Bestand und wird ab 2014 alle 2 Jahre ausgeschrieben.
Architekten:
Martin Focks Architekten,
projektverantwortlicher Architekt: Philipp Dennerlein
Ansprechpartner:
Silvio Stahn
E-Mail:
Silvio.Stahn@uv.hu-berlin.de
Telefon:
+49 30 2093-99830
Fax:
+49 30 2093-99802